Sabine Müller-Gora von den Leipziger Foren Services GmbH über CO2-Bilanzierung & Einbindung der Mitarbeiter:innen
„Als LF Gruppe gestalten wir die Zukunft von Dienstleistungsbranchen und -unternehmen im deutschsprachigen Raum. Mit unserer Rolle als Zukunftsgestalter verbinden wir auch das Vorleben einer nachhaltigen Zukunft, in der wir unsere wirtschaftlichen Ziele unter der Voraussetzung anstreben, dass wir damit auch umweltbezogene und soziale Ziele erreichen.“
Sabine Müller-Gora ist Geschäftsführerin der Leipziger Foren Services GmbH
und Kommunikationsstrategin der LF Gruppe. Sie und ihr Team haben gemeinsam mit UNO INO eG eine CCF-Berechnung aller Geschäftseinheiten der größten Unternehmen der LF Gruppe durchgeführt, um die wichtigsten Emissionsfaktoren zu identifizieren und den CO2-Fußabdruck in einem zweiten Schritt zu reduzieren.
Im Interview mit UNO INO eG spricht sie über ihr persönliches Nachhaltigkeitsverständnis und die Übertragung auf den beruflichen Bereich, ihre Erkenntnisse bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks und ihre Tipps, wie man alle Mitarbeiter:innen aktiv in die Nachhaltigkeitsbemühungen des eigenen Unternehmens einbinden kann.
Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für dich beruflich und privat, und wie leben die Unternehmen der LF Gruppe Nachhaltigkeit?
Das Thema Nachhaltigkeit ist in meinem Leben omnipräsent. Angetrieben von dem Wunsch, auch unseren Kindern und deren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen und der Erkenntnis, das dies mit einem „weiter so“ schlichtweg nicht möglich ist, möchte ich aktiv etwas verändern und bewegen. Das fängt natürlich bei mir ganz persönlich an, indem ich meine eigenen Verhaltensweisen und Angewohnheiten und auch die meiner Familie hinterfrage und wir gemeinsam schauen, was wir wie besser und nachhaltiger gestalten können.
Im beruflichen Kontext ist mir dieses Anliegen ebenso wichtig. Und auch hier liegt der Fokus auf dem, was wir gemeinsam erreichen können. Als einzelne Person ist mein Wirkungsbereich eingeschränkt, aber wenn es gelingt, auch Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen zu erreichen und zusammen Dinge anzupacken, ist unser Impact um ein Vielfaches größer.
Die Idee des Handabdrucks, der die positiven Handlungen hervorhebt, die jeder von uns ergreifen kann, um die Umweltbelastung zu verringern, bringt es für mich auf den Punkt:
Es geht viel weniger darum, mit individuellem Verhalten, um jedes Kilo CO2 zu kämpfen, sondern den Fokus auf die Wirksamkeit unseres Handelns legen. Wo können wir als Multiplikatoren für nachhaltigere Verhaltensweisen wirken?
Nachhaltigkeit bei der LF Gruppe
Als LF Gruppe gestalten wir die Zukunft von Dienstleistungsbranchen und -unternehmen im deutschsprachigen Raum. Mit unserer Rolle als Zukunftsgestalter verbinden wir auch das Vorleben einer nachhaltigen Zukunft, in der wir unsere wirtschaftlichen Ziele unter der Voraussetzung anstreben, dass wir damit auch umweltbezogene und soziale Ziele erreichen.
In den Unternehmen der LF Gruppe haben wir uns dem Thema Nachhaltigkeit daher schon seit einigen Jahren angenommen. Zusätzlich Fahrt aufgenommen haben wir, als eine kleine Gruppe von Mitarbeitenden begonnen hat, eigeninitiativ nach weiteren Hebeln (neben Ökostrom, Wasserspendern, Jobtickets, Social Days etc.) für mehr Nachhaltigkeit in unserem Arbeitsalltag und für unsere Produkte und Angebote zu suchen, und diese auch umgesetzt hat. Im weiteren Verlauf haben wir dann 2021 begonnen, unsere Nachhaltigkeitsarbeit in agilen Projektteams zu organisieren.
Ihr habt in den letzten Wochen einen CO2-Fußabdruck für euer Unternehmen berechnet. Welche Erkenntnisse habt ihr aus der Berechnung gewonnen, die euch überrascht oder beeinflusst haben?
„Wir waren heilfroh über die sachkundige und verständnisvolle Begleitung durch UNO INO eG. Das Team war jederzeit für uns zu sprechen und hat sich um alle Fragen gekümmert, denen wir uns im Rahmen der Erhebung stellen mussten.“
Die erstmalige Erhebung unseres CO2-Fußabdrucks hatte einige lehrreiche Erkenntnisse mit sich gebracht.
- Die Erste, die uns unmittelbar getroffen hat, ist, dass so eine Erhebung ganz schön Arbeit macht und aufwendig ist. Zahlenmaterial wurde an den verschiedensten Stellen zusammengesucht, Verteilschlüssel zwischen beteiligten Unternehmen mussten gefunden werden und eine ganze Menge von Kolleginnen und Kollegen wurden einbezogen.
- Die zweite Erkenntnis ist, dass eine Bilanz erstmal nur Zahlen liefert. Die wichtige Arbeit steht jetzt erst noch für uns an. Wir müssen klären, mit welchen Maßnahmen wir unseren CO2-Verbrauch am wirkungsvollsten reduzieren.
- Und die dritte Erkenntnis ist, dass der größte Stellhebel nicht wirklich in unseren Händen liegt. Aufgrund der vielen Veranstaltungen, die unsere Unternehmen organisieren, ist der CO2-Fußabdruck der An- und Abreise unserer Teilnehmer:innen und Referent:innen die mit Abstand größte Position in der Bilanz. Hier sind wir nun gefordert, mit kreativen und ansprechenden Maßnahmen unsere Kundinnen und Kunden für eine möglichst emissionsarme Anreise zu motivieren.
Wie bezieht ihr eure Mitarbeiter:innen in eure Nachhaltigkeitsbemühungen mit ein?
In Orientierung an unserer Nachhaltigkeitsvision nehmen sich engagierte Mitarbeitende in agilen Projektteams sukzessiv einzelner, großer und kleinerer Themen an, die es in den Unternehmen unserer Gruppe noch zu verbessern gilt und versuchen mit ganz unterschiedlichen Aktionen (Challenge-Aufgaben, Wissensimpulse, Organisation von Clean-ups etc.) immer mehr Kolleginnen und Kollegen für nachhaltiges Handeln zu begeistern und motivieren. Jede/r hat die Möglichkeit, die nachhaltige Entwicklung der LF Gruppe selbst mitzugestalten.
Erreicht haben wir in den Teams schon einiges (Umstellung auf fairen Bio-Kaffee, Angebot von Milchalternativen, Ausbau vegetarischer und veganer Verpflegungsangebote, nachhaltiger Veranstaltungsmaterialien, u.v.m.). Das macht uns schon stolz, lässt uns aber auch nicht vergessen, dass wir uns in einem kontinuierlichen Prozess befinden und uns immer weiterentwickeln müssen!
Sie möchten ebenfalls eine CO2-Bilanz für Ihr Unternehmen erstellen?
Dann melden Sie sich gerne bei unserer Expertin für Klimamanagement, Annika Deinlein unter annika.deinlein@unoino.de!