UNO INO im Austausch mit Katja Väth, Sustainability Managerin und somit verantwortlich für das Thema Nachhaltigkeit im Arzneimittelunternehmen Dr. Pfleger.

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für dich – privat und beruflich? Und wie wird Nachhaltigkeit bei Dr. Pfleger gelebt?

Nachhaltigkeit ist für mich privat wie beruflich ein sehr wichtiges Thema. Mit meinen Kindern spreche ich viel über Plastikprodukte, Mülltrennung und Energie, denn diese Themen werden sie ihr ganzen Leben lang begleiten. Meine kleine Tochter hat neulich sogar vorgeschlagen, dass wir uns ein Pferd für den Weg zur Arbeit zulegen, damit wir kein CO2 mehr ausstoßen.

Für mich müssen Unternehmen in der Klimakrise als Vorbild agieren und nachhaltige Technologien voranbringen. Bei Dr. Pfleger ist Nachhaltigkeit fest in der DNA verankert. Unser Firmengründer Prof. Dr. Robert Pfleger hat sich schon damals für Menschen mit besonderen Bedürfnissen eingesetzt und dafür gesorgt, dass es den Mitarbeitenden gut geht. Deshalb vermachte er das Unternehmen in seinem Testament auch einer Stiftung, in dessen Besitz wir bis heute sind. 

Was sind die größten Chancen und Herausforderungen dabei Nachhaltigkeit im Unternehmen zu implementieren und wo siehst du die größten Hebel für nachhaltige Transformation?

Ich würde Nachhaltigkeit weniger als Chance und mehr als notwendige Voraussetzung für künftiges wirtschaften sehen. Unser Wirtschaftssystem muss und wird sich radikal wandeln, denn wir können nicht weiter auf Kosten unserer lebensnotwendigen Ressourcen leben. Je früher wir also daran arbeiten unseren Produktionsprozess zu verändern, desto besser sind wir auf künftige Veränderungen vorbereitet. 

Die Herausforderungen liegen erst mal darin alle Beteiligten mitzunehmen. Veränderungen sind nicht bei jedem beliebt, deshalb ist hier eine gute und offene Kommunikation sehr wichtig. Für uns im speziellen liegt die Herausforderung in unseren Produkten. Wir als Arzneimittel Hersteller unterliegen sehr vielen gesetzlichen Regelungen, so dass hier der Veränderungsspielraum oftmals nicht allzu groß ist. 

Aktuell liegt der größte Hebel im Thema Energie. Die Investition in unsere Photovoltaik-Anlage hat sowohl ökologisch als auch ökonomisch sehr viel Sinn gemacht.

Welchen Fokus legt Dr. Pfleger in Sachen Nachhaltigkeit?

Durch unsere Stiftung haben wir einen starken sozialen Fokus. Ein Großteil unseres Gewinns fließt an die Stiftung und diese spendet ein Drittel an soziale Einrichtungen und zwei Drittel für medizinische Forschung.

Aktuell konzentrieren wir uns sehr auf unser Energiemanagement und eine strategische Integration von Nachhaltigkeit in den Unternehmensprozess.

Welchen Rat hast du für Unternehmen, die sich jetzt der Nachhaltigkeitstransformation stellen wollen?

Mein Rat wäre, sich erst mal gut zu strukturieren. Wenn man mit dem Thema anfängt, stößt man schnell auf immer mehr Themen und verliert leicht den Fokus. Welche Themen sind kurzfristig umsetzbar, welche dauern länger? Was ist in meiner aktuellen Situation sinnvoll und worin kann ich schnell Erfolge erzielen? 

Zudem finde ich eine begleitende Kommunikation sehr wichtig. Denn Nachhaltigkeit ist nicht nur die Aufgabe eines einzelnen, sondern muss in allen Bereichen unterstützt werden. 

Wenn du für einen Tag Bundeskanzlerin wärst, was würdest du einführen? 

Puh, da fallen mir so viele Dinge ein. Vielleicht ein sehr hohes Bußgeld für achtlos weggeworfene Zigarettenkippen. Das ärgert mich jeden Tag.